Dresdener Ring 72, 61130 Nidderau

Geschichte

40 Jahre Leichtathletik im TVW - ein Rückblick von 1976 - 2016

von Manfred Balz (bis 1992) & Jutta Martenczuk (ab 1993)

In diesem Jahr (2016) feiern die leichtathletischen Aktivitäten in unserem Verein 40. Geburtstag. Dies nehmen wir zum Anlass für eine kleine Zeitreise. In Teil 1 beschreibt Manfred Balz die ersten 16 Jahre, in der nächsten Ausgabe lässt dann Jutta Martenczuk die Jahre ab 1993 Revue passieren.

Die Idee des „TVW-Oberturners“ Manfred Dinges, seinen aufstrebenden Jungs neben Schulterstand und Riesenfelge zur Abwechslung vom Hallenmief einige Fitness-Übungen im Freien zu gönnen, stieß nicht sofort auf die ganz große Begeisterung.

Die Anfänge

Dieses neue Angebot ließ sich seinerzeit nur als Gast auf dem stadteigenen, aber im Fußball-Besitz befindlichen Niddersportfeld umsetzen. Die Freunde um Thomas G, Kai S., Hagen und Gerald R. sowie Mirko H. gingen zwar hin, doch die große Liebe zur Leichtathletik kam nicht auf. Allerdings verirrten sich immer mal Jungs, die das Angebot gar nicht so schlecht fanden. Der große Run auf Leichtathletik, mit dem man insgeheim geliebäugelt hatte, blieb jedoch aus.
Das lag zum einen an dem nur Fußball atmenden Trainingsort, aber auch an fehlender Lehrqualität. Die damals als Trainer tätigen Eltern versprühten viel Begeisterung und brachten Freude und Enthusiasmus mit. Was aber fehlte, war spezielles Wissen und Übungsleiter- Erfahrung. Zudem war wegen der nahen Kläranlage eine hohe Hecke gepflanzt worden, die direkt neben den vier „100 m-Bahnen“ verlief. Tagsüber, fast immer im Schatten gelegen, hatten Gras und Moos ideale Wachstumsbedingungen.

Mit Harken und Rechen rückten Väter und Mütter dem Grün auf der ehemals roten Aschenbahn zu Leibe. Mit Spitzhammer wurden die Startlöcher gebuddelt, ein hörbares Händeklatschen forderte zum Loslaufen auf. Im Ziel wurden die Sekunden auf der normalen Armbanduhr mit der einzigen Stoppuhr verglichen und dann abgeschätzt. Der Ärger war vorprogrammiert - es kam regelmäßig „große Freude“ auf.

Der akribische Manfred Dinges führte stets erforderliche Trainingsgeräte in seinem Kofferraum mit. War er wirklich mal verhindert, fehlten dann natürlich Kugeln, Maßbänder, Medizinbälle, Schaufeln und Rechen. Abhilfe brachte eine halb verwitterte, längst in Vergessenheit geratene Eiskiste. Etliche morsche Bretter eingeschraubt, mit Ketten und Vorhängeschloss gesichert, avancierte dieses Teil zur LA-Schatztruhe.

Zwei Jahre später durften wir als Gast im hinteren Teil des Platzes eine ausrangierte Bauhütte aufstellen. Sie wurde generalüberholt, wasserdicht geteert und von den Kindern und Eltern in den schönsten Grüntönen angemalt. Es war ein Schmuckstück, das uns über lange Zeit als Garage für Hochsprung-Matte und Weichböden, als Schrank für Leibchen, Ordner und Papierkram, als Regenschutz, Sitzungszimmer und Partyraum mit Grill im Freien gute Dienste geleistet hat. Die LA war damit der erste stolze Besitzer eines eigenen Refugiums - toll!!

Ab 1979 stand uns ziemlich überraschend eine 400-m-Aschenbahn mit Sprung- und Stoßanlagen zur Verfügung. Auch ein abschließbarer Geräteraum war vorhanden. Wie kam‘s? Prof. Dr. Storost hatte auf dem kleinen Dienstweg dem Kommandeur der Bundeswehrkaserne in Kilianstädten die Vereinsmisere geklagt und beide waren sich einig, dass die wenig gebrauchte Sportanlage auf dem Militärgelände einer neuen Nutzung zugeführt werden sollte - eine Kasernen-Anlage als Befreiungsstätte für unsere Sportplatz-Not!

Natürlich gab es auch Hemmnisse: Zum Einlass in das Kasernengelände mussten alle TVWler – auch die Kinder - einen Lichtbildausweis vorzeigen. Außerdem mussten alle Jugendlichen ein Fahrrad benutzen; Treffpunkt war - 15 Minuten vor Trainingsbeginn - der Wartbaum. Von dort geleiteten die Jungs die jungen Damen zur Kaserne und brachten sie nach dem Sport auch wieder sicher nach Hause, ohne Besorgnis für überängstliche Eltern - ein nachahmenswertes Projekt.

Aktivitäten

Im Juli 1977 startete die Abteilung ihr 1. Leichtathletik-Sportfest auf dem wenig geeigneten Fußball-Platz. Es war eine reine Vereinsmeisterschaft mit überwiegend familiärem Charakter. Ein Beginn, wenn auch bescheiden, aber immerhin! Die Siegerinnen damals: Hannelore R., Anni L., Birgit F., Irmgard K., Renate D. Fast alle Damen sind noch heute der Abteilung wohlwollend verbunden.

1979 folgten wieder „Windecker Vereinsmeisterschaften“; auch kein berauschender Durchbruch. Es gestaltete sich alles ziemlich zäh! Dazwischen lagen die „Nidderauer Stadtmeisterschaften“. Alle Vereine waren eingeladen, leider ohne die erhoffte Resonanz.

Erstaunlich, denn gemeldet hatten sogar der Posaunenchor und die Jusos.
Im Jahr 1980 erwarb Irmgard Keßler die Befähigung zur Abnahme des „Deutschen Sportabzeichens. Bis vor kurzem war sie dann Jahr für Jahr für alle MKK-Prüfungen verantwortlich.

1982 durfte die LA erstmals auf dem Gelände der Bertha-von-Suttner-Schule einen Wettkampf ausrichten. Über vier Jahre musste damals der fast heilige Rasen erst geschont werden, bevor wir das Areal endlich nutzen konnten.
Das 7. LA-Fest in 1983 geht in die Geschichte ein als unsere erste vom Hessischen Leichtathletikverband genehmigte und abgenommene Veranstaltung. Es war deshalb so wichtig, weil nur auf verbandsüberwachten Wettkämpfen die
erzielten Ergebnisse Eingang in die Landes-Bestenliste fanden.

Das 9. Leichtathletik-Sportfest im Jahre 1985 brachte endlich den gewünschten Erfolg. 188 Sportler, davon 120 aus dem gesamten Main-Kinzig-Kreis, fanden den Weg nach Nidderau. Ein denkwürdiger Tag, man schaute in viele zufriedene Gesichter. Beim 11. Kräftemessen wurde diese Zahl mit 254 Athleten dann schon wieder getoppt. Man sah sich auf dem richtigen Weg.

Doch schon das Jahr darauf geriet zu einem einzigen Reinfall. Nach tagelangem Dauerregen mussten die wenigen erschienenen Kinder in der gottlob verfügbaren Halle abgefertigt werden, die Wettkämpfe der Jugend und Erwachsenen wurden gestrichen. Es war zwar ein Horror-Szenario, doch auch so etwas muss man erlebt haben.

Die gesamte Familie Echterbruch war in all den Jahren beim Sportfest immer unterstützend dabei, ohne jemals den Sport aktiv betrieben zu haben. Ulla, die personifizierte Zuverlässigkeit, war im Büro als „Berechnungsausschuss“ tätig, Werner mühte sich in der Sprunggrube ab, während sich Patrick und Dominik bei der Beschallung, respektive am Kuchen- oder Getränkestand stets einsatzfreudig zeigten. Zwischen 1987 und 1989 gelang Patrick der große Wurf, nicht auf dem Rasen, sondern in der EDV. Seinem Talent hatten wir das erste Abrechnungsprogramm zu verdanken, das über viele Jahre gute Dienste geleistet hat. Es hatte abrupt viele zuvor benötigte Helferinnen arbeitslos gemacht.

Ein weiteres Großereignis stand im Rahmen des 100. Geburtstages des TVW im Juni 1988 an. Die Leichtathleten hatten sich ein Mammut-Programm aufgeladen: Ein Staffelrennen (10 Läufer pro Staffel) durch alle fünf Nidderauer Stadtteile war nicht nur eine großartige Idee, es wurde auch zu einem tollen Erfolg, 23 Vereine nahmen den Kraftakt dieses Crosslaufes an. 1000 Schaulustige am Streckenrand! Und mehr als 80 LA-Helfer mühten sich nach Kräften, um das denkwürdige Ereignis anständig über die Bühne zu bringen.

Besondere Leistungen unserer Mitglieder

Oktober 1989: Franz Fischer startete beim Frankfurt-Marathon und kommt ins Ziel
April 1990: TVW-Läufer finishen beim Bremen-Marathon: Ellen Vollbrecht-Hebel, Irmgard Keßler, R. R. Pagels
Dezember 1991: Mutige zogen in die Ferne und waren beim Hawaii-Marathon erfolgreich: wieder Irmgard Keßler und R. R. Pagels
August 1990: Till Ebner hatte sich für die Deutsche-Jugend-Meisterschaft qualifiziert und wird in Ulm 28. unter 130 Teilnehmern
Mai 1991: Till Ebner startete seinen 1. Zehnkampf und wurde im Bezirk Frankfurt-Ost Zweiter mit 6385 Punkten

 

Dem Bericht des im August diesen Jahres verstorbenen Manfred Balz, unserem „Mister Leichtathletik“, folgt nun Teil 2 des Rückblicks auf die Leichtathletik-Abteilung des TVW. Jutta Martenczuk begleitete die Entwicklung seit 1992, als sie wegen ihrer drei Töchter als Trainerin und später Abteilungsleiterin aktiv wurde.

Der Grundstein war durch die Pioniere unseres Sports gelegt. Mit unermüdlichen Einsatz und Ideenreichtum war nicht nur eine lebendige Abteilung entstanden sondern hatte sich auch das Sportfest als Plattform für das alljährliche Kräftemessen der Leichtathleten etabliert. Dabei sollte es in den Folgejahren aber nicht bleiben... Um der Vielfalt der Themen und ihrer Macher gerecht zu werden, die sich unter der klassischen Leichtathletik entwickelten, wollen wir die sportlichen Schwerpunkte einzeln Revue passieren lassen.

Herzstück und Herzensangelegenheit – die Kinderleichtathletik

Junge Menschen fördern. In Ihnen die Begeisterung für Bewegung, den Team- und den Sportsgeist zu wecken, ist unser Ziel. Dabei geht es gar nicht so sehr um den Leistungsgedanken, sondern um Spaß am Sport und Förderung eines Körpergefühls. Für uns galt und gilt: „höher, schneller, weiter“, aber vor allem auch Fairness und die ganzheitliche Förderung der Kinder und Jugendlichen in der vielseitigen Leichtathletik.

1992 schloss sich der TV Ostheim dem TVW an. Räumlich waren die Leichtathleten Anfang der Neunziger immer noch eingeengt. Es fehlten die angemessenen Trainingsmöglichkeiten, um sich sportlich „auszutoben“. Bei den Fußballern stand uns die Aschenbahn, nicht aber der „heilige Rasen“, zur Verfügung. Auch die Kaserne in Kilianstädten war für uns und unser Equipment keine Dauerlösung. 1994 durften wir dann gänzlich auf das Gelände der Bertha-von-Suttner-Schule umsiedeln. Mehr und mehr wurde der kleine charmante Sportplatz nebst Mehrzweckhalle mitten in Nidderau unsere Heimat. Noch heute... Auch wenn zu Beginn schon einmal die Hochsprungmatte zur Einlagerung im Winter per Traktor durch halb Nidderau chauffiert werden, das Krafttraining im eher antiquierten feuchten Kellerräumchen stattfinden musste oder das Sportfest mit der Pendelstaffel beschlossen wird.

Personell trat Reinhard Heinz 1992 als Abteilungsleiter in die Fußstapfen von Manfred Balz. Außerdem machten es einige Eltern – Peter Sauer, Jutta Schwostek, Jutta Martenczuk und in Folge auch Georg Metzger – möglich, dass auch jüngere Kinder die Leichtathletik erleben durften. Ein weiterer Meilenstein in der Abteilung! Auch danach zeigt sich, dass es immer die vielen Familien waren, die Verantwortung und Arbeit übernahmen: Familie Janko, Heinz, Kittner, Reder, Martenczuk, Metzger, Lang, Scharmann oder noch heute auch Familie Feiler, Kührt, Pinkert, Grote, Schubert, Werner, Schlesag, Wanin…. Die Trainerkurse des HLV wurden gut besetzt, denn auch unsere aktiven Leichtathleten machten sich nur allzu oft auf den Trainerweg und übernahmen die Kindergruppen. Parallel zum eigenen Sport, zu Schule und anderen Verpflichtungen. Katharina Heinz, Kristina Martenczuk, Claudia Martenczuk, Elena Metzger, Jaana Kittner, Franziska Lang, Christiane Weiß, Christina Kreuter und Sophie Moser waren nur einige der vielen aktiven Trainerinnen bei uns.

In der Kinderleichtathletik etablierte sich mit den ersten Lehrgängen 1997 schnell das Prinzip der Spielleichtathletik mit dem Verzicht auf frühes Rekordstreben und die langsame Heranführung an die Disziplinen der Leichtathletik. 2011 gingen wir noch einen Schritt weiter und etablierten das neue Wettkampfsystem der Kinderleichtathletik, wie sie der Deutsche Leichtathletik Verband heute empfiehlt. Der TVW ist dabei einer der Vorreiter unter den Vereinen in Hessen. Gruppendynamisch, altersübergreifend mit hohem Aufforderungscharakter und vielseitig – das gefällt uns, den Kindern und Eltern. Auch wenn die Resonanz der Kreisvereine teils immer noch verhalten ist und viele, zumeist ältere, Trainer vom „Untergang der Leichtathletik“ sprechen. Unser gesamtes Trainerteam steht hinter der Entwicklung und trägt sie konsequent mit. Und die stolzen Kinderaugen sprechen für sich.

So revolutioniert sich auch das alljährliche Sportfest. Einst von Günther Kittner oder von Georg Metzger geleitet, stand es 33 Jahre im Zeichen des klassischen Drei- oder Vierkampfs. Die technische Umsetzung professionalisierte sich über die Jahre. Aus handgestoppten Sprintzeiten wurde elektronische Zeitmessung. Aus handgeschriebenen Urkunden die gedruckten Pendants und digitale Ergebnisdienste auf der Vereins-Homepage. Auch wenn die mit Liebe gebackenen Medaillen von Manfred Balz den Älteren in schönster Erinnerung bleiben. (Wenn man sich nach dem Wettkampf quälend fragen musste, ob man die Medaille stolz im Kinderzimmer aufhängt oder doch genüsslich verspeist...) Heute gibt es klassische Medaillen und Bananenkisten, Vortex-Heuler (Wurfgeräte) und Fahrradreifen stehen im Vordergrund. Und so halten wir der Entwicklung Schritt und richten seit sechs Jahren jede Kreismeisterschaft in der Kinderleichtathletik aus.

Typenvielfalt und Talentförderung – Leichtathletik als Leistungssport

Sport ist also für unsere jungen Leichtathleten auch Spiel. Einige wählten aber auch den Weg in den Leistungssport und wurden von unseren Trainern darin gestärkt und behutsam begleitet. Für „Weltmeister von morgen“ (oder auch Kreis-, Hessen- oder Deutsche Meister) zeichnete sich 15 Jahre lang vor allem Georg Metzger verantwortlich. Im TVW verfolgten wir immer die Philosophie des Mehrkampfes, um eine Überlastung zu vermeiden und alle konditionellen und koordinativen Fähigkeiten zu schulen. Die Mannschaften nahmen erfolgreich an der Schülermehrkampfmeisterschaften (DSMM) teil. Es kam jedoch der Punkt, an dem die Spezialisierung der Athleten gemäß ihres Typus’ folgerichtig wurde. Weitere sportliche Perspektiven in der Region bot da die Kooperation mit dem LAZ Bruchköbel. 1999 begannen unsere ambitionierten Leichtathleten ab einem Alter von etwa 13 Jahren nun im Partnerverein. Dort konnten wir nicht nur von den Sportstätten mit 400m Rundbahn, Diskusring und Co profitieren, sondern auch von spezialisierten Trainern. Jeder Athlet konnte nach seinen individuellen Stärken gezielt gefördert werden. Georg Metzger wurde beim LAZ als Trainer mit aufgenommen. Außerdem standen erfahrene Coaches wie Bernd Metsch (Sprint), Toralf Gramann (Sprung) und Werner Rebernik (Wurf) den TVW’ler zur Seite und schulten sie zusammen mit der Bruchköbeler Jugend. Aus dem (damals) blauen Trikot wurde also ein lilafarbenes... und die Osterferien waren fest für das Trainingslager in Italien verplant.

Der TV Windecken wurde 2004 schließlich offizieller Stammverein des Leichtathletikzentrums in der Nachbargemeinde und alle Jugendlichen ab der Altersklasse „Schüler A“ und älter starteten automatisch für das LAZ Bruchköbel. Finanziell mussten wir dafür einen Ausgleich leisten. Die Zusammenarbeit brachte viele sehr gute Ergebnisse und für unsere Athleten wertvolle Erfahrungen hervor. Nach der ersten Generation bekam die Zusammenarbeit aber erste Risse. Die nachkommenden Leichtathleten fühlten sich mehr mit dem TVW verbunden und wollten bei ihren angestammten und beliebten Trainern verbleiben. Verbunden mit dem hohen Finanzaufwand stand für uns eine Loslösung vom LAZ wieder im Raum. Leider ernteten wir dafür großes Unverständnis auf Seiten des Präsidiums in Bruchköbel und es kriselte zwischen den Parteien. Schlussendlich konnte man sich unter Mitwirkung des Main-Kinzig-Kreises darauf einigen, dass die ambitionierten Marathonläufer, die das Rund des Rudolf Harbig Stadions ebenfalls nutzen, dieses weiterhin nutzen durften. Die Jugendlichen kehrten unterdes zurück in die Vereinsfarben des TVW. 

In Windecken gab es mit Christiane Grote (geb. Seipel), Anja Kührt und Jörn Feiler neue Dynamik für die Leistungsabteilung innerhalb der Leichtathleten. Durch die Hilfe von Manfred Balz war schon schnell bekannt, dass der ehemalige Trainer und Zehnkämpfer Stefan Hildebrand wieder nach Nidderau gezogen war.  Schnell wurde er überredet und das Trainerteam war um eine kompetente Kraft reicher. Seit letztem Jahr leitet Stefan die gesamte Abteilung.

Unsere Jugend ist heute längst auf Hessenniveau aktiv. Sehr stolz können wir dabei auch auf den Zusammenhalt innerhalb der Gruppen sein. Auf regelmäßigen Trainingslagern im In- und Ausland entwickelt sich unsere Leichtathletik sowohl sportlich als auch im Team.

Nicht zu stoppen - Volkssport Laufen

Laufen – seit jeher die Urform und Grundlage aller Leichtathletik – ist die Basis für unser Erwachsenenangebot. Seit 1988 trafen sich alle Hobbyläufer im Wald zum Lauftreff. Galionsfigur war Ralf Roland Pagels, der sich mit viel Kompetenz und Leidenschaft um die schöne Tradition des Gemeinsam-Laufens kümmerte. Nach seinem überraschenden Tod 1996 übernahm Sirkka Kittner die Lauftreffleitung, Renate Dowideit führte ihr Engagement in der Dienstagsgruppe lange fort. Ihnen folgten Dr. Heike Winter und 2005 Günther Kittner. Mit den Jahren und fortschreitenden Anforderungen der vor allem berufstätigen Sportler geriet der Lauftreff ins Hintertreffen. Unter dem nachhaltigen Bemühen von Rüdiger Storost wurde schließlich Ingo Weintraut mit der Lauftreffleitung betraut und die Idee vom „Laufkarussell“ auf den Wegen Nidderaus geboren. Abends in der dunklen Zeit kann nun Jeder an jedem Treffpunkt zur Gruppe stoßen – ein Schild mit einem Laufschuh ist der Hinweis dafür.

Im TVW findet jeder Läufer seine Heimat, egal welchen Leistungsniveaus. Mit Marco Jüngling wurde der große Marathontraum aufgegriffen. Unter dem Slogan „Von Null auf 42“ formte er eine kleine Läufergruppe von zehn Teilnehmern, die sich ambitioniert auf den Marathon in Frankfurt vorbereiteten und nur allzu oft erfolgreich bewältigten. Nach dem  Trainerwechsel zu Frank Metzke, Daniel Unkrich und Torsten Pinkert hatten in der Folge bis zu 30 Läufer wieder eine solide Betreuung gefunden. Längst wurden auch außerhalb des Frankfurt-Marathons Laufevents wie der Achenseelauf, der Brüder Grimm-Lauf und viele mehr besucht. Neben den Leistungen stand in der Gruppe vor allem der enge Zusammenhalt auf dem „Trainingsplan“. Gemeinsam ist alles zu schaffen...

Die „Marathonis“ wurde auch zur tragenden Säule des „Nidderauer Waldlaufes“. Seit 2006 organisieren und professionalisierten sie die Laufveranstaltung, die jedes Jahr hunderte Kinder und Erwachsene wieder in den Wald lockt. So fanden die bereits seit 1985 ausgetragenen Waldlaufmeisterschaften, die gemeinsam mit dem Ski- und Wanderclub ausgetragen wurden, einen würdigen Nachfolger.

In einem solchen Rückblick darf auch der Ausflug zum legendären 24-Stunden-Lauf in Dudenhofen nicht fehlen. Viele Jahre beeindruckten die Laufteams mit ihrer wortwörtlichen Ausdauer und quälten sich rundenweise wechselnd durch den gefühlt „längsten Tag“ des Jahres. Für ein gutes Gefühl im Team, beim Laufen und nicht zuletzt für den guten Zweck.

Jörn Feiler hat sich zudem ab 2012 den Traum vom Training mit Erwachsenen erfüllt. Am Mittwochabend trifft sich eine „bunte“ Gruppe von Männern und Frauen zum Lauftraining und Laufschule, Zirkeltraining, im Winter zur Skigymnastik und hat besonders viel Spaß beim Hockeyspielen (Floorball).

Auf neuen Pfaden – Triathlon, Radfahren oder Inlineskating

Innerhalb der Abteilung Leichtathletik haben wir schon immer auch einen Blick in die verwandten Sportarten geworfen. Ob mit dem Radangebot von Jürgen Olschewski als „Ableger“ des Lauftreffs 1995 oder dem Inlineskaten in der Gruppe um Rolf Ensberg seit 2007. Für uns steht die Bewegung im Vordergrund: ob groß oder klein, Laufen-Springen-Werfen, Radeln oder Skaten.

Unbestritten dritter Schwerpunkt neben der klassischen Leichtathletik und dem Marathontraining ist der Triathlon geworden. Besonders prägend dabei war Rainer Lilienthal, der als Multitalent genau der richtige Mann für neue Wege im TVW war. Inspiriert vom Frankfurter Ironman führte er 20xx gemeinsam mit Axel Hoff, Ingo Weintraut, Oliver Clauss und Christiane Will erste Planungen ins Feld. Jürgen Olschewski, der damalige technische Leiter des TVW, war vom Vorhaben überzeugt und Hand in Hand legte man den Grundstein für den trainingsintensiven Sport. Es gab sogleich Schwimm- und Radfahrtrainingszeiten, Laufen konnten die Athleten montags im Wald. Und so konnten gleich im ersten Jahr mit Axel ein „Eisenmann“ über die 3,86 km Schwimmen, 180km Radfahren und den abschließenden Marathon (und das alles in einem Wettkampf...) bejubelt werden.

Und was wäre eine Triathlon Abteilung ohne eigenen Triathlon? Die Gelegenheit kam schon 2004. Rund um das jährliche Sommerfest konnten wir den ersten Triathlon ausrichten, den die örtlichen Geschäftsleute tatkräftig unterstützten. Angelika Nitsch bastelte ein Programm, das Ziel für die ersten 78 Teilnehmer war in der ersten Ausgabe noch nach dem steilen Berg kurz neben der Bertha-v.-Suttner-Schule. 2009 und 2010 konnten wir uns als Finaletappe des von Varta gesponserten „Festivals der Ausdauer“ behaupten. Die Deutschlandtour ging unter anderem durch Berlin oder das Triathlon-Mekka Roth und endete in NIDDERAU. Helma Wörner hatte derzeit die Leitung der kleinen „Unterabteilung“ und zeigte eindrucksvoll, wie man Schulen zur Mitarbeit begeistert oder eine „PK“ (Pressekonferenz) im Rathaus meistert. Über 350 Teilnehmer waren über zwei Tage zufrieden zu stellen und neben dem superaktiven und kreativen Tria-Team waren auch die „Marathonis“ längst als Fachleute der Anmeldung nicht mehr wegzudenken. Wir hatten auch die Notwendigkeit der guten Moderation längst erkannt und mit Nadine Wopp und Claudia Martenczuk professionelle Sprecherinnen gefunden. Durch den Imagefilm, der von Rokko Media kreiert wurde, bekamen wir im zweiten Jahr den Media Preis der Firma Varta.

Auch nach dem Ende der Tour ging die Erfolgsgeschichte weiter. Der Triathlon ist alljährlich ein Highlight des Wettkampfkalenders und wird von allen Teilnehmern mit sehr guten Leistungen und bester Stimmung gefeiert.

Dass der Triathlon zu Recht ein wichtiger Part unseres Programms geworden ist, zeigt der große Zuspruch bei Kindern und Jugendlichen. Ab 2005 gab es beim Volkstriathlon schon ein Schnupperangebot für die Kids von acht bis 14 Jahre. Eine Kindermannschaft wurde wegen der großen Nachfrage 2007 gegründet. Dietmar Gaulke und Dagmar Dejdar wurden hierfür zusätzlich als Trainer im Triathlon ausgebildet.

Damals wie heute – die Abteilung sind ihre Menschen

Imke Feiler hat 2008 die Kleinsten übernommen und prägt noch heute entscheidet das Bild der Leichtathleten.  Sophie Moser und Beate Schubert, die zweite aktive Trainerin aus dem Osten Deutschlands, rundeten das Bild der Trainer wunderbar ab.

Die Abteilungsleitung wurde 2014 neu besetzt. Es gab nun einen Teamleiter Triathlon mit Michael Schulz-Wildelau. Teamleiter Ausdauersport wurde Ingo Weintraut  mit Sitz im Vorstand und ich betreute weiter die Kinder und Jugendlichen. Inzwischen hat Stefan Hildebrand die Abteilungsleistung inne und Heiko Kosin die Leitung der Ausdauersportler.

Unsere Kindertrainings sind sehr beliebt und auch in der Kinderleichtathletik Liga führend im ganzen Kreis. Allein in diesem Jahr haben fast 100 Kinder teilweise fünfmal im Jahr erfolgreich teilgenommen, bei den U12 kommen noch viele Einzel- und Mehrkampfevents dazu. Unser Trainerteam hat sich verstärkt, mit Julie Kührt ab 2013, René Werner und Torsten Pinkert ab 2014, Marion Schlesag und Monika Jacob ab 2015 und schließlich, nach seiner „Babypause“, jetzt auch wieder mit Tobias Grote.

Wir sind aus der derzeit kleinen und neuen Abteilung nun eine feste Größe innerhalb des Turnvereines. Fast 20 Trainer/ innen und Assistenten bilden ein harmonisches Team, viele Trainertreffen und Gruppenevents sollen für das Verständnis untereinander sorgen. Die Zeit wird weitergehen und wir versuchen auch weiterhin, uns auf die jeweiligen neuen Bedürfnissen einzustellen. Dabei sollte aber bei allem Leistungsdenken immer der individuelle Athlet und Mensch im Vordergrund stehen, auch und gerade im Sinne von Manfred Balz!

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