Seniorenausflug nach Worms
Seniorenausflug nach Worms

- 29.09.2022
Am 29.09.2022 fand unser dritter Seniorenausflug in diesem Jahr statt. Wir trafen uns, wie gewohnt, um 8.30 Uhr an der Willi-Salzmann-Halle und fuhren dann bei diesigem Wetter in Richtung Worms. Zum Glück besserte es sich, so dass wir einen schönen Tag verbringen konnten.
Nachdem wir hinter der Rheinbrücke den Nibelungenturm passiert hatten, erreichten wir die Stadt. Unser erster Besichtigungspunkt war der mächtige Dom, im spätromanischen Stil erbaut, im Jahr 1018 in Anwesenheit des Kaisers eingeweiht.
Ein Fremdenführer versorgte uns mit vielen wissenswerten Informationen und machte uns auf Details aufmerksam, die uns sonst sicher nicht aufgefallen wären, z.B. auf die vielen kleinen Dämonen, die beim Bau auf die Fensterbänke gesetzt wurden, damit die einfachen Leute, die teilweise noch dem Aberglauben verhaftet waren, ihre Angst vor dem Kirchenbesuch verlören. Er erklärte uns die Fresken an den Portalen, er zeigte uns die Pforte, an der sich angeblich die Königinnen Krimhild und Brunhild um den Vortritt in den Dom stritten. Er erzählte uns von den Wunden, die der Dom durchlitten hatte, z.B. durch den Pfälzischen Erbfolgekrieg, in dem französische Truppen ihn verwüsteten, er diente in Kriegszeiten als Kaserne, Feuer wüteten in ihm und Bomben trafen ihn im 2. Weltkrieg.
Bemerkenswert im Inneren ist der barocke Hochaltar, errichtet vom berühmten Baumeister Balthasar Neumann (1687-1753). Uns fiel die Schwalbennestorgel auf, bei der für uns Laien nicht zu erkenn war, von wo aus man sie bespielt. Unser Stadtführer wies uns ebenso auf die beeindruckenden modernen Fenster hin. Sie stammen alle aus neuerer Zeit. Viele der originalen Fenster wurden durch die Kriegswirren der vergangenen Jahrhunderte zerstört, die restlichen fielen der Explosion des Oppauer Stickstoffwerkes am 21. September 1921, bei der 559 Menschenleben zu beklagen waren, zum Opfer.
Immer wieder wurde der ehrwürdige Dom renoviert und steht nun als imposantes Bauwerk da und bringt die Menschen, die ihn besuchen, zum Staunen.
Nach dem Dombesuch war das Mittagessen angesagt. Wir rüstigen Senioren verschmähten den Bus, der uns zur Gaststätte fahren sollte und machten uns zu Fuß auf den Weg dorthin. Nachdem wir alle gesättigt waren, bestiegen wir das schon auf uns wartende Nibelungenbähnchen, das uns teilweise unsanft durch die Stadt beförderte. Zum Trost gab es sehr gute Erklärungen zu den Sehenswürdigkeiten, die wir beim Durchfahren der Straßen bestaunen konnten. Im Vorbeifahren lernten wir das Hagen-Denkmal, den Jüdischen Friedhof, die Synagoge, Teile der Stadtmauer und den Siegfried-Brunnen kennen. Wir fuhren am Nibelungenmuseum und an modernen Skulpturen aus der Nibelungensage vorbei. Wir konnten auch das Luther-Denkmal sehen. Es gilt als das weltweit zweitgrößte nach dem Reformationsdenkmal in Genf. Es erinnert an den Reichstag zu Worms, 1521, an dem Martin Luther seine Thesen verteidigte und sie nicht widerrufen konnte und wollte.
Zum Ende der Fahrt landeten wir wieder am Dom. Die freie Zeit, die uns noch bis zur Abfahrt des Busses zur Verfügung stand, konnten wir zu einem kleinen Bummel durch die Stadt oder einem Besuch in einem Café nutzen.
Wir bedanken uns bei den Organisatoren dieser interessanten Reise und freuen uns schon auf ein nächstes Mal.